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06.05.2024 / Mietrecht

Vermieter insolvent: Strategien für Unternehmen mit gemieteten Gewerbeimmobilien

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie diesen sind Nachrichten über Unternehmensinsolvenzen, wie die des Immobilieninvestors René Benko und seiner Signa-Gruppe, keine Seltenheit. Viele Unternehmen sind besorgt um die Zukunft ihrer gemieteten Gewerbeimmobilien, seien es Büros, Ladenflächen oder Lagerhallen. Doch was passiert eigentlich mit diesen Immobilien, wenn der Vermieter zahlungsunfähig wird? 

 

 

 

Das Mietverhältnis bleibt bestehen

 

Trotz der Insolvenz eines Immobilieneigentümers bleibt das bestehende Mietverhältnis zunächst unberührt. Laut § 108 Absatz 1 der Insolvenzordnung (InsO) bleiben Mietverhältnisse mit Wirkung für die Insolvenzmasse bestehen. Das bedeutet, dass Unternehmen die angemieteten Immobilien weiterhin nutzen können. Die Schuldner, also die Vermieter, sind weiterhin verpflichtet, den Gebrauch der Mietsache zu gewährleisten. 

 

 

 

Weiterhin verpflichtet zur Mietzahlung

Mieter sind verpflichtet, die Miete weiterhin zu zahlen, allerdings fließen diese Zahlungen nun an die Insolvenzmasse, die von einem Insolvenzverwalter verwaltet wird. Es ist entscheidend, dass Mietzahlungen korrekt geleistet werden, da Zahlungen direkt an den insolventen Vermieter die Vertragspflichten nicht mehr erfüllen.

 

 

 

Die Rolle der Mietkaution in der Insolvenz

 

Ein kritischer Punkt in der Insolvenz eines Vermieters ist die Handhabung der Mietkaution. Anders als bei Wohnraummietverhältnissen gibt es für Gewerberäume keine Pflicht zur insolvenzfesten Separierung der Kaution. Dies bedeutet, dass die Rückforderung der Kaution im Falle einer Insolvenz nur als reguläre Insolvenzforderung behandelt wird, was oft zu Verlusten führt.

 

 

 

Vorteile einer gewerblichen Mietkautionsversicherung

 

In dieser unsicheren Lage bietet eine gewerbliche Mietkautionsversicherung eine wertvolle Absicherung. Solche Versicherungen stellen eine Alternative zur traditionellen Barkaution dar und bieten mehrere Vorteile:

 

  1. Liquiditätsschonung Statt eine hohe Summe zu binden, bleibt das Kapital im Unternehmen verfügbar, was besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten von Vorteil ist.
  2. Insolvenzschutz Im Gegensatz zur Barkaution ist die Versicherungssumme nicht Teil der Insolvenzmasse des Vermieters und bleibt daher geschützt. Dies verhindert, dass die Kaution in den Insolvenzfall des Vermieters hineingezogen wird.
  3. Flexibilität und einfache Handhabung Gewerbliche Mietkautionsversicherungen können schnell und unkompliziert abgeschlossen werden, was administrativen Aufwand minimiert. Die Deutsche Kautionskasse bietet mit der Moneyfix Mietkaution Gewerbe eine einfache und günstige Lösung an.

 

 

 

Unerwünschte Folgen und wie man sie vermeidet

 

Obwohl ein Insolvenzverfahren nicht direkt das Mietverhältnis beeinflusst, können doch Verzögerungen bei notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen auftreten. Zudem besteht das Risiko, dass ein neuer Eigentümer nach dem Erwerb der Immobilie aus der Insolvenzmasse Kündigungen ausspricht.

 

 

 

Fazit: Proaktive Maßnahmen sind entscheidend

 

Für Gewerbetreibende ändert sich zunächst nichts Grundlegendes, doch sollten sie die möglichen Auswirkungen einer Vermieterinsolvenz nicht unterschätzen. Die Nutzung einer gewerblichen Mietkautionsversicherung kann ein sinnvoller Schritt sein, um finanzielle Risiken zu minimieren. In solch unsicheren Zeiten ist es wichtig, proaktiv zu handeln und alle Optionen zur Absicherung der eigenen Geschäftsinteressen zu prüfen.

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